Bahnverwalterei Schönheide

 

- sächsischer Länderbahngüterwagen -

Rollwagen 97-04-92

 

 

 

Betriebsnummer : 97-04-92

 

Baujahr : zwischen 1906 und1928

                  / Umbau 1952

 

Hersteller : Kelle & Hildebrandt, Großlugau/Niedersedlitz

(eventuell auch in Werdau oder Bautzen)

 

Gattung : Rf 4

Gattung-Nr.:  (816) 833

 

 

Fahrbühnen-Länge   : 8000 mm

Breite                         : 1600 mm

 

Gewicht          : 6,3 t

Tragfähigkeit   : 25,0 t

 

 

Kupplung :         Trichterupplung

Bremse  : Saugluftbremse

Bauart Körting (Köbr)

 

Die Rollwagen der Gattung 816 wurde zwischen 1906 und 1928 von der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn bzw. der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft in Dienst gestellt. Verschiedene Hersteller bauten für die sächsischen Schmalspurbahnen 558 Fahrzeuge dieser Bauart. Dreizehn baugleiche Rollwagen sind als Gattung 833 von Privat beschafft und teilweise in den 30er Jahren in die Gattung 816 eingegliedert wurden. Rollwagen dienen dem Transport regelspuriger (Güter-) Wagen. Die Mitnahme der Regelspurwagen erspart den hohen Aufwand beim Umladen der Güter von Wagen der Normalspur- zur Schmalspurbahn. Ein Rollwagen mit seiner Fahrbühne stellt, als Weiterentwicklung des Rollbockes, eine fahrbare Verlängerung des Regelspurgleises dar. Die Rollwagen der Gattung 816 genügten mit ihren 5,50 m langen Fahrbühne für die damals bei normalspurigen Güterwagen üblichen Achsstände bis 4,50 m. Beim Transport vierachsige Normalspurwagen nahm ein Rollwagen ein Drehgestell auf. Bei der Verladung werden die Normalspurwagen auf die durch Kopfstücke und Querträger verbundenen Längsträger aufgerollt und durch wegklappbare, auf seitlichen Führungsstangen verschiebbare Radvorleger gesichert. Die Radvorleger rasten beim Einklappen in Arretierungsnocken an den Längsträgern ein, danach wird der Vorlegekeil mittels Spindel an den Radreifen gepreßt. Weiterhin sind die Achsen der Normalspurwagen durch Ketten mit Spannvorrichtung an den Kopfstücken verspannt. Die beiden zweiachsigen Drehgestelle des Rollwagens sind mittels Drehzapfen geführt und über Pendel an den Hauptquerträgern aufgehängt. Die Wagen erhielten als Zug- und Stoßvorrichtung kurze Trichterkupplungen. Die Kuppelung der Rollwagen im Zugverband erfolgt, anders als bei den Rollböcken wo die Regelspurwagen mittels der eigenen Kupplung verbunden waren, über 2,5 bis 5,50 m lange eiserne Kuppelstangen. Alle Wagen waren im Lieferzustand mit Hand- und Heberleinbremse ausgerüstet. Ab1930 wurden die Wagen auf die Saugluftbremse der Bauart Körting umgerüstet. Nach 1945 waren die Rollwagen dieser Gattung für viel Normalspurgüterwagen zu kurz, etwa 50 Wagen wurden um 1952 im Rahmen einer Generalreparatur mit Verlängerung der Fahrbühne auf 8m in die Gattung Nr. 833 eingeordnet. Genaue Herkunft und Lebenslauf eines Rollwagens nachzuvollziehen ist heute ein schwieriges Unterfangen. In den schon von Anfang an geführten Statistiken wurden Wagen nur als Mengen, eingeteilt in Baujahr und Gattung, behandelt.

Unser Rollwagen war zuletzt in Mügeln im Einsatz und kam im Tausch für ein Rf 6 von Mügeln.

 

 

 

zurück