Bahnverwalterei Schönheide
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sächsischer Länderbahn-Personenwagen mit Traglastenabteil -
Personenwagen 970 621
erster, eigener
betriebsfähiger Personenwagen der Museumsbahn
seit September 2007 ist er „Hochzeitswagen“
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Betriebsnummer : 970-621 Baujahr : 1928 Hersteller : Waggon- und Maschinenfabrik Bautzen Gattung : KB 4tr Länderbahnbauart (Nachbauwagen
zur Gattung 729) K. Sächs. Sts. E. B. : --- Betriebsnummer DRG
: 1347 Betriebsnummer DRG 1: 7.1347 Betriebsnummer DRG 2 : 970-621 Länge über Puffer : 12800 mm Breite (Wagenkasten) : 2400 mm Gewicht : 11,4 t Anzahl der Sitzplätze : 39 Kupplung : Halbautomatische Mittelpufferkupplung
System Scharfenberg Bremse :
Saugluftbremse Bauart Körting (Köbr) Heizung : Ofenheizung (Ohz) und Dampfheizung (Nuhz) Beleuchtung : elektrisch 85 V |
Der
Personenwagen mit Traglastenabteil wurde 1928 von der Deutschen Reichsbahn
Gesellschaft als sogenannter Nachbauwagen der Gattung 729 mit der Nummer 1347
in Dienst gestellt. Das Abteil für Traglasten
diente ursprünglich für Kiepen oder Körbe der fahrenden Händler. Ab Lieferwerk waren diese
Fahrzeuge, abweichend von der Gattung 729, gleich mit einer äußeren
Blechverkleidung, Körtingbremse und Scharfenbergkupplung ausgerüstet. Alle
Wagen dieser Gattung sind mit einer zusätzlichen Handspindelbremse versehen.
Im Laufe seiner Nutzung erhielt der Wagen bis 1960 die elektrische
Beleuchtung und eine Dampfheizung (Niederdruckumlaufheizung). Die Anzahl der
Querbänke wurde zugunsten von mehr Beinfreiheit verringert. Weiterhin wurden
die Holzsitze gegen Flachpolstersitze an Holzrahmen getauscht. Die alten
Gepäckablagen wurden durch Gepäcknetze ersetzt. Im Rahmen des 1950 von der DR
eingeführten Nummernplanes erhielt der Wagen 1958 seine jetzige Wagennummer
und Beschriftungsform. Im DR-Nummernplan erhielt der Wagen 1958 die
Nummer 970-621. Er stand bis 1989 im Einsatz, zuletzt in Radebeul. Danach
wurde er nach Rügen umgesetzt und zur Rekonstruktion vorbereitet (Abriß des
Wagenkastens). Auf Umwegen ging das Fahrgestell 1993 in den Fahrzeugbestand
des Vereins über. In dem
einleitendem Gedanken ist das Problem der Beschaffung originalgetreuer
Fahrzeuge, insbesondere von Personenwagen, schon angesprochen worden. Auch bei dem Aufbau anderer „vollständiger“
Wagen hat es sich gezeigt, daß auf Grund des hohen Alters der Fahrzeuge und
der verschleißorientierten Nutzung in den letzten Jahren ein sehr großer
Sanierungsaufwand notwendig ist. Dazu gehört bei den meisten Wagen u.a. die
Trennung von Stahlrahmen und Wagenkasten. Ausgehend von diesen Gedanken wurde
für die Herrichtung eines Traglastenwagens vom Verein ein neuer Weg beschritten.
Auf Grundlage des Fahrgestelles des 970-621 sollte ein typischer Vertreter
der Gattung 729 , komplettiert mit dem Wagenkasten
des baugleichen, schon im Vereinsbesitz befindlichen Wagenkastens 970-602 (Bj
1926) aufgebaut werden. Der Wagenkasten vom
970 - 602 diente, wie auch einige andere seiner Art nach der Ausmusterung bei
der DR um Räder und Bremse erleichtert, als Schuppen und Hühnerstall. Nach der
Übernahme durch den Verein wurde das Fahrgestell und der „neue“ Wagenkasten
aufgearbeitet (Sandstrahlen/Rostschutz) und für den Zusammenbau vorbereitet. Fahrgestell und Wagenkasten sind von verschiedenen
Herstellern (Waggonfabriken Werdau und Bautzen) und Baujahren, trotzdem haben
sie bis auf 3 Schrauben aufeinander gepasst !!! Nach dem Aufsetzen des
Wagenkastens mußte die nicht mehr vorhandene Zelle für den Abort neu
eingebaut und etwa die Hälfte der Innenverkleidung von Wänden, Decke und
Boden ergänzt bzw. ausgetauscht werden. Im Anschluß wurden die restlichen
Holzteile im Innenraum von mehreren Farbschichten bzw. dem Fußbodenbelag
befreit. Die Schutzbühnen an den Stirnseiten des Wagens mußten neu
angefertigt werden. Trittboden, Aufstiege, Haltegriffe und Scheren ergänzen
den Bühnenbereich. Weitere Arbeiten waren das Überholen der Türen, der Neubau
der Holzfenster, die Aufarbeitung und der Anbau von Zugeinrichtung,
Bremsanlage, elektrischer Einrichtung und Dachlüftern. Es folgten die innere
und äußere Farbgebung, das Auslegen des Fußbodenbelages, der Einbau der
Dampfheizung und der Öfen mit Ofenverkleidungen. Sitzgestühl, Gepäcknetze,
Messinglampen, Emailleschilder und andere Kleinteile für den Innenraum
ergänzen den musealen Charakter des Wagens. Nach
erfolgreicher Abnahme durch die Bahnaufsicht am 25.06.1996 konnte der
fertiggestellte 970-621 als erster komplett aufgearbeiteter, eigener
betriebsfähiger Personenwagen in den Museumszug eingereiht
werden. |
Aufarbeitungen / Hauptuntersuchungen bei der
Museumsbahn Tag der Erstzulassung: 25.05.1996 2. Zulassung nach HU: 11.09.2004 |